14. September 2018

Geröll, Motoren, feine Kerle - die Sechstagefahrt von 1968

Am 14. September haben die FörderFreunde einmal wieder zu einer außergewöhnlichen Talkrunde eingeladen. Ganz dem Motto ‚Geröll, Motoren, feine Kerle‘ ging es um die Sechstagefahrt von 1968 und was darum herum alles so geschah. 35 Minuten Filmmaterial, das durch akribische Recherche zusammengestellt wurde, zeigten auch jüngeren Teilnehmern, was die Herren damals so geleistet haben.

Zum fünfzigsten Mal jährt sich der Sieg der Bundesrepublik bei der legendären Sechstagefahrt der Geländefahrer in diesem Jahr und das wollten die FörderFreunde aufleben lassen. Mit dabei waren Bernd Uhlmann, Rolf Witthöft und Heinz Brinkmann, die dann auch über die Sechstagefahrten und diesen Sport zwischen 1963 und 1980 erzählten. Moderiert wurde dieser Talk von Motorrad-Kurator Andy Schwietzer. Alle drei Zeitzeugen nahmen an der Fahrt 1968 teil, Uhlmann als Mitglied der DDR-Mannschaft, Witthöft als Werksfahrer auf Puch und Brinkmann war sogar im Siegerteam mit dabei.

Trotz der enormen Kompetenz der DDR Mannschaft auf ihren MZ konnte in den Bergen um den italienischen Kurort San Pellegrino das westdeutsche Team auf den zuverlässigen und wahrlich leichten Zündapp-Maschinen triumphieren. Das Bundesdeutsche Team kam hubraumtechnisch mit allen sechs Motorrädern auf lediglich 500 cm³. Auf der ersten Etappe, so erzählte Heinz Brinkmann, ging es 3.000 Höhenmeter bergab, über schmale Pfade, durch Rinnsale und Flüsse, über größere und kleinere Steine, größere Felsen galt es natürlich zu umrunden.

Rolf Witthöft musste leider am 3. Tag aufgeben, erst sah er Öl am Lenkungsdämpfer und dann war auf einmal nur noch ein Gabelrohr vorhanden und somit seine Fahrt vorzeitig zu Ende. Heinz Brinkmann meinte auf die Frage, was man mitbringen muss, um im Endurosport mithalten zu können, ‚Ehrgeiz, ohne Ehrgeiz geht da nix‘ und dass der vierte Tag der kritischste sei, da einem dann alles weh tut und die Konzentration nachlässt und somit auch die Gefahr von dummen Stürzen zunähme. Das Wichtigste bei der Sechstagefahrt war, dass die Maschine heile blieb und bis zum Ende durchhielt, das strenge Reglement sah nämlich vor, dass keine Teile ausgetauscht werden durften was durch Plomben und Farbmarkierungen, die vor dem Rennen angebracht wurden, laufend kontrolliert wurde und bei einem Vergehen mit Strafpunkten bzw. der Disqualifikation bestraft wurde. Das Abschlussrennen fand immer in einem abgesperrten Bereich, meist einem Rundkurs auf glatter Straße. Einfach toll, waren sich hier alle Fahrer einig, da könne man dann richtig Gas geben.