05. Mai 2018

Macht Worte! PS.Poetry Slam

Es war super kurzweilig und klug und witzig und wirklich eine top Stimmung beim Macht Worte! PS.Poetry Slam.

Wir haben von den Moderatoren Jörg Smotlacha und Gerrit Wilanek gelernt, wie man klatschen kann/darf/soll, dass es Punkte von 1 – 10 zu vergeben gibt und dass das Publikum die Jury ist.  

Das Thema für die erste Runde war festgelegt, es ging um Mobilität. In der zweiten Runde konnten die Poeten selbst entscheiden, was sie zum besten geben wollten. Die Startreihenfolge wurde per Los entschieden, da der/die erste Vortragende es bekanntlich meist schwerer hat. 1000%ig passend und frei vortragend slammte Tanja Schwarz, die als erste auf die Bühne durfte, über den Einbecker Bierstadtlauf und wie Physis und Psyche bei der 24,9 km Distanz dann so miteinander kämpfen. Einfach genial, was dabei für Wortspiele und Zwiegespräche herauskamen. Das Publikum war von Anfang an begeistert. Ihr folgten Dominik Bartels, der von einer Audi-Fahrt mit seinem Opa erzählslammte. Opa dachte der Audi hätte Automatikgetriebe weshalb er über den zweiten Gang nie hinauskam. Es ging um Autos, die noch Autos waren und max. 3 Knöpfe und 2 Schieberegler hatten, verglichen mit den technischen Spielereien heutzutage, die niemand versteht und meist auch nicht benötigt. Dann kam Rita Apel mit ‚Ticket to Heaven‘ auf die Bühne. Das höre sich besser an, als ‚Leute, wir müssen alle sterben!‘ Geistreich und witzig ging es ums Dies- und Jenseits und ums Zugfahren und was oder wie man alles fahren lassen kann, wohin wir lenken oder gelenkt werden und dass, wenn man auf www.bahn.de ‚Heaven‘ eingibt, einem Bremerhaven angeboten wird und es so himmlisch dort ja gar nicht ist. Nummer 4 auf der PS.Bühne war Tobias Kunze, Stichwort ‚Laserpistole‘, der sich kritisch über die Gestaltung der Zukunft ausließ und dass aus Star Wars Afghanistan wurde. Seine Meinung über die technische Entwicklung, die auch auf die Politik reflektiert: ‚Zukunft ja, aber nur mit dem Bewährten von gestern‘. Am Ende der ersten Runde trat Sebastian Hahn auf die Bühne. Er ist nur 1,77 m groß, manche behaupten, er sei dick, er nennt es waagemutig. Hahn mag es gar nicht, er versteht es scheinbar ohnehin nicht, dass er morgens im Park, wenn er müde zur Arbeit in die Psychiatrie radelt, ihm wohlgelaunte gutgebaute Managertypen begegnen, die es schaffen, vor der Arbeit und dem Frühstück durch den Park zu laufen und dann auch noch so gut aussehen. Er kann so was nicht und auch mit der Einstellung mancher Gesundheitsapostel, die sagen, ‚mein Körper ist mein Tempel‘, mag er nichts anfangen. Sein Körper sei ein Tempel, ‚oben schmal, unten breit‘, das stimme schon eher!

Das interaktive Publikum, war begeistert und auch die wortgewandten Moderatoren Gerrit Wilanek und Jörg Smotlacha selbst waren von dieser Resonanz überwältigt. Am Ende des Abends wurde unter frenetischem Applaus Tanja Schwarz zur Siegerin gekürt. Sie bekam das ideell hochdotierte PS.Ölkännchen überreicht.